Angriff auf Schule der Vielfalt Sachsen

Vor wenigen Wochen hat die AfD Sachsen angekündigt, gegen die Thematisierung von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt im Unterricht vorzugehen. Dabei greift sie mit einer Plakatkampagne im Umfeld von Schulen insbesondere das Projekt Schule der Vielfalt an. Wieder einmal versucht die AfD durch Provokation und Falschdarstellung queere Bildungs- und Antidiskriminierungsarbeit zu diffamieren. Als Fachverband für Bildungsarbeit zu sexueller, romantischer und geschlechtlicher Vielfalt in Deutschland und Trägerverein der Bundesstruktur von Schule der Vielfalt stellen wir uns der bewusst falschen Darstellung unserer Bildungsziele und pädagogischen Konzepte entschieden entgegen.

Trans* und Nichtbinarität, Homo- und Bisexualität, Intergeschlechtlichkeit und weitere queere Identitäten sind Teil gesellschaftlicher Realität und gehören damit zu Schule als Lern- und Lebensraum. Queere Bildungsarbeit stärkt alle Jugendlichen für ein demokratisches und gewaltfreies Miteinander, indem sie für die Lebenssituation von queeren Personen sensibilisiert, unterschiedliche Diskriminierungsformen thematisiert, gesellschaftliche Vielfalt sichtbar macht und Kompetenzen für ein Engagement gegen Queerfeindlichkeit vermittelt. Queere Bildung e.V. und das Netzwerk Schule der Vielfalt stehen für eine Bildungsarbeit, in der queere Themen altersangemessen, vorurteilsfrei, niedrigschwellig und durch den Einsatz geeigneter Methoden aus der Antidiskriminierungspädagogik und Menschenrechtsarbeit vermittelt werden. Die Bedingungen dafür haben wir u.a. in unserem Leitbild und unseren Qualitätsstandards festgehalten.  Im Zentrum unserer pädagogischen Ansätze steht die Selbstbestimmung aller Menschen und das Ziel ein gesellschaftliches Miteinander zu stärken, in welchem alle ohne Angst verschieden sein können.

Auch wenn uns die Falschdarstellungen und die genutzte Rhetorik und Bildsprache bekannt sind, bleibt es erschreckend, mit welchen Mitteln die AfD gegen unsere Bildungsziele und eine vielfaltswertschätzende Gesellschaft vorgeht. In dem Versuch, queere Bildungsarbeit zu diffamieren, sehen wir aber auch die Chance eines deutlichen Zusammenhalts der demokratischen Parteien in Sachsen. Schule der Vielfalt muss strukturell gestärkt und ausgebaut werden, denn alle Kinder und Jugendlichen haben ein Recht auf queere Bildung und Lehrkräfte, die sensibel und fachlich sicher auf queere Lebensrealitäten reagieren.

Wir verweisen weiter auf die Pressmitteilung unseres Mitgliedsprojekts, der RosaLinde Leipzig e.V., Projektträger von Schule der Vielfalt Sachsen: https://www.docdroid.net/Z1uOVzI/pm-afd-kampagne-23-pdf

Mehr über den Bundesverband Queere Bildung: https://queere-bildung.de/ueber-uns/der-bundesverband/ 
Mehr über unsere Qualitätsstandards: https://queere-bildung.de/wp-content/uploads/2021/11/Qualitaetsstandards_Queere-Bildung-2021_Web.pdf

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