Die Angebote im Feld der lsbtiaq+ Bildungsarbeit in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen sind nicht erst seit den Kommunal- und (in Thüringen, Sachsen und Brandenburg) Landtagswahlen 2024, deren Ergebnisse auch über die Region hinaus große Verunsicherung hervorgerufen haben, mit spezifischen Herausforderungen konfrontiert.
Die vor Ort aktiven queeren Bildungsprojekte nennen auf der einen Seite das starke Gefälle zwischen Groß- und Universitätsstädten und ländlichen/strukturschwachen Regionen, die Abwanderung junger engagierter Menschen, sowie auf der anderen Seite einen fortschreitenden politischen Rechtsruck auf Kommunal- und Landesebene und nicht zuletzt eine konkrete Bedrohungslage durch demokratiefeindliche Kräfte insbesondere in ländlichen Gebieten. Dazu kommt eine ohnehin bereits sehr prekäre Fördersituation (wie sich z. B. in den letzten Jahren konkret im Fall der RosaLinde Leipzig e. V. und des Gerede e. V. aus Dresden gezeigt hat).
All diese Problematiken lassen sich nicht als „typisch ostdeutsch“ bezeichnen (kommen sie doch so oder so ähnlich auch in den anderen Bundesländern vor). Jedoch treten sie in den ostdeutschen Flächenländern häufig in Kombination auf und erschweren so nicht nur den Aufbau neuer queerer Bildungsinitiativen, sondern auch die alltägliche Arbeit bereits bestehender Projekte, die zum Teil seit vielen Jahren diverse Zielgruppen mit wichtigen Bildungs- und Aufklärungsangeboten versorgen und damit in ihrer Region eine zentrale Bedeutung innehaben.
Um diese vielfältigen Herausforderungen soll es beim ersten regionalen Netzwerktreffen „Queere Bildung in Ostdeutschland“ am 2. Dezember 2024 gehen. Bei dem digitalen Vernetzungsreffen von Queere Bildung e. V. steht der Austausch der queeren Bildungsprojekte vor Ort im Mittelpunkt: Die Teilnehmenden sind dazu eingeladen, gemeinsam einen bedarfsorientierten überregionalen Austauschraum zu gestalten. Das Treffen möchte Engagierte aus queeren Bildungsprojekten in Ostdeutschland miteinander in Kontakt bringen und wird sich insbesondere dem Erfahrungsaustausch und dem Sammeln spezifischer Bedarfe und Wünsche im Hinblick auf die gemeinsamen Aktivitäten ab 2025 widmen.
Zielgruppe: Ehren- und hauptamtlich Engagierte aus queeren Bildungsprojekten in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen.
Wir bitten um Anmeldung bis 01. Dezember 2024.
Der Link zum Online-Anmeldeformular wird zusammen mit der Veranstaltungs-Einladung per E-Mail an die im Netzwerk von Queere Bildung e. V. aktiven Projekte aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen verschickt – wendet euch dazu ggf. an eure lokale Teamkoordination. Ihr seid noch nicht im Netzwerk queerer Bildungsprojekte von Queere Bildung e. V. aktiv und möchtet teilnehmen? Dann schreibt eine E-Mail mit ein paar Sätzen zu euch und eurer queeren Bildungsarbeit an modellprojekt@queere-bildung.de. Wir setzen uns dann mit euch in Verbindung und klären die Möglichkeit der Teilnahme.
Die Veranstaltung findet in deutscher Lautsprache statt.
Das regionale Netzwerktreffen ist ein Angebot des Modellprojekts „Bildungs_lücken schließen – Aufbau, Qualifizierung und Stärkung queerer Bildungsprojekte in strukturschwachen Regionen bundesweit“ und wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.
0221 29492134
modellprojekt@queere-bildung.de