„Cool, dass wir endlich unsere Fragen stellen konnten!“ Die Mitgliedsgruppen des Bundesverbands Queere Bildung erreichten 2015 über die lokalen Bildungs- und Aufklärungsangebote deutschlandweit mehr als 35.000 Jugendliche. In den Workshops arbeiten die Teamer_innen mit Schulklassen und Jugendgruppen zu den Themen sexuelle Orientierungen und geschlechtliche Identitäten.
In den Bildungs- und Aufklärungsprojekten vor Ort engagieren sich deutschlandweit über 600 ehrenamtliche Teamer_innen – die meisten von ihnen sind selbst lesbisch, schwul, bisexuell, asexuell, trans*, inter* oder queer (LSBTIAQ*). „Neben der Wissensvermittlung ist die persönliche Begegnung von zentraler Bedeutung für unsere Arbeit“, erklärt Laura Becker, Vorstandsmitglied von Queere Bildung. „So können Vorurteile wirkungsvoll hinterfragt und abgebaut werden!“ Der Bundesverband wurde 2014 unter Beteiligung von 38 Projekten in Göttingen gegründet, mittlerweile sind knapp 50 Projekte im Bundesverband vernetzt.
Ziel des Bundesverbands ist vor allem die Unterstützung und Professionalisierung der Bildungs- und Aufklärungsarbeit zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Gerade in Bezug auf die kommunale Finanzierung sind die Mitgliedsgruppen aktuell noch sehr unterschiedlich aufgestellt. Die von Queere Bildung organisierte Bundesvernetzung schafft Räume für die fachliche Vernetzung und bietet Qualifikationsworkshops zu relevanten Themen an. Außerdem werden hier die bundesweit gültigen Qualitätsstandards für die Aufklärungsworkshops mit Jugendlichen vereinbart und weiterentwickelt. Außerdem ist hier das Projekt Schule der Vielfalt angedockt.
Der Bedarf nach professioneller Aufklärung zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt ist in den letzten Jahren bundesweit gestiegen. Immer mehr Schulen und Jugendeinrichtungen fragen die Angebote der Mitgliedsgruppen von Queere Bildung nach. Längst werden an vielen Orten auch Sensibilisierungen für pädagogische Fachkräfte oder angehende Lehrer_innen angeboten. Gleichzeitig zeigt eine aktuelle Studie des Deutschen Jugendinstituts, dass Mobbing und Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität weiterhin zum Alltag vielere LSBTIAQ*-Jugendlicher gehört. Viel zu oft werden Queerfeindlichkeit und Diskriminierung nicht als gesellschaftliches Problem wahrgenommen und entsprechend interveniert.
Die Teilnehmenden unserer Workshops melden dagegen regelmäßig zurück, dass sie die Information und die Sensibilisierung zu schätzen wissen und sich insgesamt einen offeneren Umgang mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt wünschen: „Cool, dass wir endlich mal unsere Fragen stellen konnten!“
Die Pressemitteilung als PDF zum Download: